Nr. 8/2005 |
2. Juni 2005 |
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Hessischer Denkmalschutzpreis für Instandsetzung einer
Hofreite in Wettenberg
Christine und Prof. Dr. Gerald Reiner für vorbildliche
Sanierung ausgezeichnet Waldkappel / Wiesbaden – Der
Abteilungsleiter für Kunst und Kultur im Hessischen Ministerium für
Wissenschaft und Kunst, Dr. Konrad Schacht und der Präsident des
Landesamts für Denkmalpflege Hessen, Prof. Dr. Gerd Weiß, hat heute
gemeinsam mit dem Geschäftsführer der Lotterie-Treuhandgesellschaft
mbH Hessen, Dr. Heinz-Georg Sundermann, in Waldkappel die Gewinner
des Hessischen Denkmalschutzpreises 2005 ausgezeichnet. Zu den acht
Preisträgern gehören Privatpersonen, bürgerschaftliche Initiativen
und die Stadt Waldkappel. Der von der Lotterie-Treuhandgesellschaft
mbH Hessen gestiftete und mit 15.000 Euro dotierte Preis würdigt
denkmalpflegerische Leistungen, die über das denkmalschutzrechtlich
Gebotene hinausgehen und überregionale Bedeutung beanspruchen
können.
Zu den Hauptpreisträgern gehören Christine und Prof.
Dr. Gerald Reiner (Landkreis Gießen), die für die vorbildliche
Instandsetzung einer Hofreite in Wettenberg 2.000 Euro und eine
Urkunde erhalten. Die neuen Bauherren erwarben 2003 das im Bestand
gefährdete Kulturdenkmal aus dem 18. und 19. Jahrhundert. Sie
planten die Instandsetzung nach einer kritischen Bestandsaufnahme
und Schadensanalyse in enger Kooperation mit Fachleuten der
Denkmalpflege. Ihr Ziel war, nur die nicht mehr zu erhaltenden Teile
mit identischen Materialien wie Holz, Lehm, Ziegel und Naturstein zu
ersetzen. Besonders behutsam wurden die Arbeiten an den historischen
Bauteilen - zum großen Teil unter Anleitung der Bauherren selbst -
durchgeführt.
Das Ergebnis ist die gelungene Revitalisierung
eines aufgegebenen Gehöftes. Die Darstellung der Ursprünge des Hofes
und seiner Bewohner, die Geschichte der Instandsetzung und das neue
Nutzungskonzept als Gästehaus mit starker Verbindung zur Natur- und
Tierwelt sind das Besondere und Originelle an diesem Projekt. Die
gelungene eigene Homepage und die Broschüre deuten darauf hin, dass
hier die teilweise Refinanzierung eines Denkmalpflegeprojektes durch
attraktive, marktgerechte Nutzung gesichert erscheint.
Als
Hauptpreisträger werden darüber hinaus Sandra und Dirk Enders (Kreis
Limburg-Weilburg) für die vorbildliche Instandsetzung des Bahnhofs
in Wilsenroth mit 5.000 Euro und einer Urkunde ausgezeichnet.
Außerdem erhält der Arbeitskreis Landsynagoge Roth e.V. (Landkreis
Marburg-Biedenkopf) für die Sanierung sowie seinen Einsatz für
Nutzung, Erhaltung und Öffnung der ehemaligen Synagoge Weimar-Roth
4.000 Euro und eine Urkunde. Des Weiteren werden die
Arbeitsgemeinschaft für Vor- und Frühgeschichte Eschwege e.V.
(Werra-Meißner-Kreis) für ihr langjähriges intensives
denkmalpflegerisches Engagement und Ursula und Wolfgang Lonzek
(Landkreis Kassel) für den sorgfältigen Umbau und die Sanierung der
„Schäferscheune“ in Bad Karlshafen jeweils mit 2.000 Euro und einer
Urkunde ausgezeichnet. Die übrigen drei Preisträger werden für ihre
außerordentlichen Verdienste mit Urkunden geehrt (s. Übersicht der
Preisträger).
Das Hessische Ministerium für Wissenschaft und
Kunst unterstützt den staatlichen Denkmalschutz in diesem Jahr mit
7,3 Millionen Euro. Für die Sanierung bedeutender Kunst- und
Kultur-denkmäler stellt die Landesregierung darüber hinaus im
mittelfristigen Kulturinvestitionsprogramm bis zum Jahr 2008
rund 265 Millionen Euro zur Verfügung.
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